Urlaub auf den Kanaren: Wie du das wahre Gran Canaria entdeckst (2024)

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Urlaub auf den Kanaren: Wie du das wahre Gran Canaria entdeckst

Urlaub auf den Kanaren: Wie du das wahre Gran Canaria entdeckst (1)

Die Inselhauptstadt Las Palmas wurde 1478 gegründet. Heute ist die Metropole am Atlantik ein beliebtes Ausflugsziel, wo sich besonders ein Besuch der Altstadt lohnt.

Quelle: Anja Bieler-Barth

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Im Höhlendorf Cuevas Bermeja gehen Gran-Canaria-Besucher auf eine Zeitreise. Geschichte und Gegenwart begegnen sich auf der Kanareninsel aber noch an anderen Orten – etwa im Bananenmuseum La Rekompensa und in der Rumfabrik Arehucas.

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Anja Bieler-Barth

Juan Carlos Santana, auch J. C. genannt, kennt sich aus mit krummen Dingen. Seine Begeisterung ist ansteckend. Wer dem jungen Mann lauschen darf, wenn er aus dem Leben einer Bananenstaude erzählt, vergisst wohl nie wieder, dass die Früchte nicht an Bäumen hängen oder wie lange sie im Inneren des Scheinstamms heranwachsen, bevor sie ans Tageslicht kommen: „Das dauert wie beim Menschen neun Monate lang“, sagt der Guide des noch recht neuen Bananenmuseums La Rekompensa in Arucas auf der sonnenverwöhnten Kanareninsel Gran Canaria, rund 210 Kilometer vor der afrikanischen Küste.

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Juan Carlos erklärt auf der Hacienda La Rekompensa auf Gran Canaria alles über das Leben und Sterben der Bananenstaude.

Quelle: Anja Bieler-Barth

Mit dem Experten durch die Bananenplantage

J. C. bereitet der gelben Frucht eine Bühne, er inszeniert ihr Leben und das Sterben ihrer Nachkommen und dürfte bei so mancher Mitteleuropäerin und so manchem Mitteleuropäer ungeahnte Wissenslücken füllen. Eine Führung mit ihm durch die Plantage knapp zehn Minuten Autofahrt von Las Palmas entfernt ist eine gelungene Art, eine uralte Kulturpflanze, die wahrlich in aller Munde und zudem einer der wichtigsten kanarischen Agrarexporte ist, zu feiern. „Heute gibt es weltweit 400 Bananensorten“, erklärt Juan Carlos und zeigt auf eine Staude mit rötlich gefärbten Früchten: „Diese Plátano rojo schmeckt nach Himbeere“, klärt der Insulaner auf und erntet kontinentales Staunen.

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Blätter alter Stauden bekommen zweites Leben

Im Schatten der Pflanzen hat es sich Pilar Ureña Escariz bequem gemacht. Sie zerpflückt die Blätter alter Bananenstauden und haucht ihnen neues Leben ein: Pilar ist Künstlerin und webt aus den robusten Fasern Schönes und Praktisches wie Handtaschen.

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Pilar Ureña Escariz hat es sich in der Bananenplantage La Rekompensa im Schatten bequem gemacht. Sie stellt aus den Fasern alter Bananenstauden zum Beispiel Handtaschen her.

Quelle: Anja Bieler-Barth

Gran Canaria bietet ganz unterschiedliche Möglichkeiten, solche Schulterschlüsse zwischen Alt und Neu zu erleben. So leben hier noch heute Menschen in Höhlen. Für einige ist es tatsächlich der erste Wohnsitz, für andere ein nicht alltägliches Wochenendhaus.

Auf den Spuren von Christoph Kolumbus

Die ersten Höhlen dürften von den Berbervölkern aus Nordafrika in Stein gehauen worden sein. Sie kamen ab etwa 500 vor Christus auf Gran Canaria an, ihre Kultur entwickelte sich auf dem Eiland isoliert – bis zur Ankunft der ersten Spanier im 15. Jahrhundert. Auch Christoph Kolumbus legte hier übrigens mehrfach bei seinen Reisen in die Neue Welt an. Davon wird im Casa de Colón in der Hauptstadt Las Palmas berichtet.

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Das Kolumbushaus in Las Palmas erzählt vom Entdecker der neuen Welt, der auf Gran Canaria mehrfach Halt machte.

Quelle: Anja Bieler-Barth

Wo sich Geschichte und Gegenwart begegnen

Höhlen dienten den Urinsulanern unter anderem als Wohnstätte, Getreidespeicher und sakrale Orte. Felsgravuren, Höhlenmalereien, Kultstätten und die zwei als heilig geltenden Tempel Risco Caído und Roque Bentayga erzählen davon noch heute. Letzteren wird eine wichtige astronomische Funktion zugeschrieben.

Wer mehr dazu erfahren möchte, der ist im Interpretationszentrum Risco Caído und Montañas Sagradas de Gran Canaria in Artenara, in der Kulturlandschaft der heiligen Berge, genau richtig: Hier wird die Kultur der Ureinwohner multimedial zum Leben erweckt. Herzstück ist die originalgetreue Nachbildung einer berühmten Höhle der archäologischen Fundstätte, die den Ureinwohnern mithilfe des Lichteinfalls offensichtlich als astronomischer Kalender diente.

Höhlendorf liegt in der Guayadeque-Schlucht

Das Höhlendorf Cuevas Bermeja nordwestlich von Agüimes liegt in der beeindruckenden Guayadeque-Schlucht. Die in das rotbraune Felsgestein gehauenen Wohnungen sind seit der Zeit der Urkanarier bewohnt. Wer großes Glück hat, der darf beim Spaziergang entlang der Höhlensiedlungen sogar einen Blick in noch heute genutzte Lebensräume werfen – zum Beispiel in den von Isabel Cazorla Martel.

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Die Höhlensiedlung Cuevas Bermeja zeigt, wie Wohnungen der Urbevölkerung auf Gran Canaria auch heute noch ein Zuhause sein können.

Quelle: Anja Bieler-Barth

Einblick in den Altbau der besonderen Art

Auf ihren Gehstock gestützt sitzt die 85-Jährige auf einem Stein etwas unterhalb ihres Zuhauses und genießt die Morgensonne. Die alte Frau lächelt freundlich, öffnet bildlich gesprochen ihre Tür und erlaubt einen Blick in ihr Wohnschlafzimmer.

Im Raum steht ein Bett aus Holz, Familienfotos schmücken die felsigen Wände, aber auch christliche Motive wie Kreuz und Rosenkranz. Dann sind da noch Stühle und ein Tisch, ein Kinderbett und eine Kommode mit einem Fernseher darauf: Vergangenheit und Gegenwart auf rund zehn Quadratmetern. Die übrigen Türen des „Altbaus“ bleiben geschlossen.

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Im Höhlenwohnschlafzimmer im Höhlendorf Cuevas Bermeja begegnen sich Geschichte und Gegenwart.

Quelle: Anja Bieler-Barth

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Viele Jahrzehnte schon ist die 85-Jährige hier zu Hause. „Seit meiner Hochzeit“, erzählt die Witwe. Kinder und Enkel kümmern sich um sie. „Ich möchte hier nicht mehr weg“, betont sie im Beisein von Tochter Isabel, die hier aufwuchs, und Enkel Gabriel. Strom- und Wasseranschluss gibt es schon lange, der Postbote schaut regelmäßig vorbei: Jedes Haus besitzt eine offizielle Adresse.

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Isabel Cazorla Martel lebt seit vielen Jahrzehnten im Höhlendorf Cuevas Bermeja in der Guayadeque-Schlucht.

Quelle: Anja Bieler-Barth

„Zum Arzt oder Supermarkt sind es fünf Kilometer“, sagt Tochter Isabel (52), die sich hier ebenfalls daheim fühlt. Zum Höhlendorf zählen auch die Kapelle San Bartolomé Apóstol und das ebenfalls in den Felsen gehauene Restaurant Guayadeque, wo außer Kaffee auch die kanarische Küche genossen werden kann. Das Dorf ist Ausgangspunkt für diverse Wanderungen in der schönen Schlucht.

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Besuch in der Rumfabrik

Zurück ins Hier und Heute mit geschmackvollen Reminiszenzen an die jüngere Vergangenheit führt ein Besuch der Rumfabrik Arehucas in Arucas, einer traditionellen Brennerei mit modernem Geist. Der Besuch führt durch einen der ältesten Rumkeller Europas, in dem mehr als 4.000 Fässer aus amerikanischer Eiche lagern. Der hauseigene Tourismusdirektor César Arencibia Rodriguez kennt die Geschichte des Rohrzuckeranbaus auf seiner Insel und die Finessen der unterschiedlich lange in den Fässern gereiften Tropfen in- und auswendig – und lässt die Besucherinnen und Besucher gern teilhaben.

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Bei einem Besuch der Rumfabrik Arehucas weist César Arencibia ­Rodriguez gern auf eine Besonderheit hin: Viele der alten Fässer wurden von Prominenten handsigniert.

Quelle: Anja Bieler-Barth

„Hier wird auch noch eine Charge aus dem Jahr 1983 genutzt, die aber natürlich immer kleiner wird“, erzählt er während des Gangs durch das eindrucksvolle Lager, wo sich die Holzfässer türmen. Einige von ihnen tragen prominente Handschriften. Auch der frühere deutsche Bundeskanzler Willy Brandt war schon hier, ist zu lesen. Und Sänger Julio Iglésias. „Nachts um 4 Uhr“, verrät Rodriguez.

Zum Abschluss wird probiert

Die Tour mündet, natürlich, in eine Verkostung. Was trinkt Rodriguez am liebsten? „Mein Favorit ist der 18 Monate lang gereifte Rum“, verrät der Canario. Seine Empfehlung: „Am besten mit etwas Zitronensaft.“ Typisch für die Kanaren aber sei auch der Honigrum.

Gran Canaria hat weitere Zeitreisen zu bieten. Ein Muss sicherlich: La Vegueta und Triana, die Altstadtviertel der Inselhauptstadt Las Palmas mit ihren herrschaftlichen Villen, der Kirche Santo Domingo de Guzmán oder der Kathedrale Santa Ana, vor der die berühmten bronzenen Hunde Wache schieben. Der Altstadtausflug lässt sich gut mit einem Sonnenuntergang am Hauptstadtstrand Las Canteras verbinden. Leckere Tapas sind eh in jedem Winkel garantiert.

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Tejeda ist eine der Städte im Landesinneren von Gran Canaria, deren Besuch sich lohnt.

Quelle: Anja Bieler-Barth

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Wer es weniger lebhaft mag, dem seien Tagesausflüge in die Städtchen Agüimes (bekannt für sein Olivenöl), Santa Lucia, Teror und Tejeda ans Herz gelegt. Unser Insel-Guide Manolo Medina muss nicht lange überlegen, als wir ihn nach seinem Lieblingsplatz auf seiner Heimatinsel fragen: „Das ist der Strand Las Canteras“, verrät er. Hier, an der Küste Gran Canarias, fühlt er sich am wohlsten.

Tipps für deine Reise nach Gran Canaria

Anreise: Verschiedene Fluggesellschaften bieten Direktflüge nach Gran Canaria an. Der Flug dauert rund vier Stunden. Überfahrten vom Festland in Spanien sind mit mehreren Schiffslinien möglich.

Beste Reisezeit: Dank Durchschnittstemperaturen von 24 Grad Celsius ist Gran Canaria das ganze Jahr über ein beliebtes Urlaubsziel.

Die Insel: 236 Kilometer Küste und 128 Strände auf einer Gesamtlänge von 60 Kilometern laden nicht nur zum Sonnenbaden ein. Ein Muss für Strandliebhaber: die Dünenlandschaft von Maspalomas. Bekannt ist die Insel vulkanischen Ursprungs aber auch für ihre tiefen Schluchten und Felsformationen. Der höchste Gipfel, der Pico de Las Nieves, ragt 1.949 Meter in den meist sonnigen Himmel hinein. Wahrzeichen der Insel sind die Felsmonolithen Roque Nublo und Roque Bentayga. 43 Prozent der Fläche wurden 2005 zum Unesco-Biosphärenreservat erklärt.

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Die riesige Dünenlandschaft von Maspalomas auf Gran Canaria ist in Europa einzigartig.

Quelle: Anja Bieler-Barth

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Attraktionen: Bananenmuseum La Rekompensa: Camino del Laurel, 9, 35413 Arucas. Geöffnet: täglich 10 bis 17 Uhr. Die Führung kostet 12,50 Euro pro Person.

Casa de Colón: Historisches Museum, Calle Colón 1, 35001 Las Palmas de Gran Canaria; geöffnet: montags bis samstags 10 bis 18 Uhr, sonntags 10 bis 15 Uhr. Eintritt: 4 Euro, gratis für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren, 2 Euro für Studierende und Senioren.

Destilerías Arehucas: Lugar Era de San Pedro, 2, 35400 Arucas; geöffnet: montags bis donnerstags 9.30 bis 14 Uhr, freitags 9.30 bis 18 Uhr. Der Destilleriebesuch kostet 7 Euro.

Die Reise wurde unterstützt von Turespaña. Über Auswahl und Ausrichtung der Inhalte entscheidet allein die Redaktion.

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