Was sind Security-Awareness-Schulungen? (2024)

Unternehmen sind im digitalen Raum immer größeren Risiken ausgesetzt.In den letzten zwei Jahren waren77Prozent der Unternehmen von mindestens einem Cybersicherheitsvorfallbetroffen. Es ist daher verständlich, dass Unternehmen Maßnahmenergreifen wollen, um diese Risiken zu mindern. Genau hier könnenCybersicherheitsschulungen für Mitarbeiter helfen. Laut Studien von Kaspersky zuSicherheitsbedrohungen, denen Unternehmen unterschiedlicher Größeausgesetzt sind, stellen die unsachgemäße Nutzung von IT-Ressourcen undVerletzungen der IT-Sicherheit durch Mitarbeiter zwei der größtenBedrohungen für Unternehmen dar, wobei sich die durchschnittlichenKosten eines Vorfalls auf 337.561US-Dollar belaufen. Dabei lassen sich38Prozent der Cybersicherheitsvorfälle in Unternehmen auf menschlichesFehlverhalten und 26Prozent auf Verstöße gegen dieIT-Sicherheitsrichtlinien zurückführen.

Security-Awareness-Schulungen sind ein wichtiges Tool für Unternehmenoder Organisationen, die ihre Daten wirksamschützen, die Zahl der Vorfälle, die mit dem Faktor Menschzusammenhängen, reduzieren und sicherstellen wollen, dass ihreMitarbeiter genau wissen, wie sie verantwortungsvoll mit Kundendatenumgehen und sicher im Internet surfen können. Laut dem Kaspersky-Bericht2022 ist die Chance, dass ein Angreifer die Infrastruktur desUnternehmens infiltriert, deutlich geringer, wenn die Mitarbeiter fürSicherheitsvorfälle sensibilisiert sind und verstehen, was sie in einemsolchen Fall zu tun haben. Die von IT- und Sicherheitsexpertenentwickelten und durchgeführten Schulungen verfolgen dasselbe Ziel: Siesollen dazu beitragen, menschliche Fehler zu reduzieren, die zuDatenverstößen und Datenlecks führen, die wiederum finanzielle Verlusteund Rufschädigungen für ein Unternehmen zur Folge haben können. Doch wasmacht ein erfolgreiches Schulungsprogramm aus? Und wie kann einUnternehmen sicherstellen, dass Cybersicherheit für ihre Mitarbeiterstets oberste Priorität hat? Im Folgenden finden Sie die Antworten aufdiese Fragen und mehr.

Was sindSecurity-Awareness-Schulungen?

Security-Awareness-Schulungen sind Schulungsprogramme, die vieleverschiedene Formen annehmen können. Alle Programme verfolgen jedochgenau ein Ziel: Die Mitarbeiter des Unternehmens sollen sich dieFähigkeiten und das Wissen aneignen, die sie benötigen, um die Daten undvertraulichen Informationen des Unternehmens vor Hacking,Phishing oder anderen Verstößen zu schützen, was wiederum dieIT-Infrastruktur des Unternehmens schützen wird. BeiCybersicherheitsschulungen gibt es viele verschiedene Aspekte zuberücksichtigen, und ein gutes Programm deckt viele davon ab, umMitarbeitern umfassende Kenntnisse in Bezug auf den sicheren Umgang mitDaten und den Schutz von Online-Aktivitäten zu vermitteln.

Einige Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet, bestimmtebranchenspezifische Vorschriften einzuhalten, z.B.

die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) oder sogar den HealthInsurance Portability and Accountability Act (HIPAA), und müssen imRahmen dieser Vorschriften Cybersicherheitsschulungen für ihreMitarbeiter durchführen. Das geschieht in der Regel ein- bis zweimal proJahr, um die Mitarbeiter über die neuesten Herausforderungen in SachenCybersicherheit, die sich ständig weiterentwickeln, auf dem Laufenden zuhalten.

Warumsind Cybersicherheitsschulungen für Mitarbeiter wichtig?

Da sich so viele Cybersicherheitsverstöße auf menschliches Versagenund Social Engineering zurückführen lassen, müssen Unternehmensicherstellen, dass ihre Mitarbeiter dafür sensibilisiert werden, wieanfällig sie für Angriffe und Sicherheitsvorfälle sind, um dieseBedrohungen so gut wie möglich abwehren zu können. Aus diesem Grund sindSecurity-Awareness-Schulungen für Mitarbeiter unerlässlich. EffektiveCybersicherheitsschulungen klären Mitarbeiter darüber auf, welcheCybersicherheitsbedrohungen für das Unternehmen bestehen, helfen ihnen,potenzielle Schwachstellen zu verstehen, und vermitteln ihnen, wie sieGefahren erkennen und Verstöße und Angriffe vermeiden können und was zutun ist, wenn sie einen Fehler gemacht haben oder Zweifel hegen. Darüberhinaus müssen viele Unternehmen Cybersicherheitsschulungen durchführen,um sicherzustellen, dass sie Compliance-Richtlinien einhalten.

Erfolgreiche Security-Awareness-Schulungsprogramme befähigen dieMitarbeiter, ihre Verantwortung für die Cybersicherheit im Unternehmenzu verstehen und beim Umgang mit Unternehmensdaten auf der Hut zu sein–sei es im Internet, bei der Nutzung von Unternehmensgeräten und sowohlim Büro als auch im Homeoffice. Dies kann die Anfälligkeit einesUnternehmens für Cyberangriffe und Datenschutzverletzungen deutlichverringern.

WelcheThemen sollte eine Security-Awareness-Schulung abdecken?

Laut dem Kaspersky-Berichtzum Cybersicherheitsfaktor Mensch 2023 lassen sich durch menschlicheFehler verursachte Sicherheitsvorfälle am Arbeitsplatz am häufigsten aufdas Herunterladen von Malware und am zweithäufigsten auf die Verwendungschwacher Passwörter oder das Versäumnis zurückführen, Passwörterregelmäßig zu ändern. Dies verdeutlicht, dass ein gutesSecurity-Awareness-Schulungsprogramm eine Vielzahl von Aspekten abdeckenmuss, um den Mitarbeitern einen ganzheitlichen Überblick über dieCybersicherheit und ihre Bedeutung für das Unternehmen zu vermitteln.Dazu gehören beispielsweise die Vermittlung einer guten Passworthygieneund sicherer E-Mail-Gewohnheiten, die Erkennung vonSocial-Engineering-Betrugsmaschen sowie die Einhaltung gesetzlicherVorschriften.

Zwar gibt es viele Sicherheitsthemen, die abgedeckt werden könnten,doch die Schulungsprogramme der einzelnen Unternehmen werden sich jenach ihren Bedürfnissen leicht unterscheiden. Viele Aspekte zuBedrohungen und Schutzmaßnahmen im Zusammenhang mit Cybersicherheit sindjedoch für alle Unternehmen relevant:

  • Verantwortung für Unternehmensdaten: Mitarbeiter sollten sichihrer Verantwortung für den Schutz sensibler Daten und die Einhaltungvon Gesetzen zum Umgang mit Daten und zum Datenschutz bewusstsein.
  • Passwortsicherheit: Erstellung und Verwendung von sicherenPasswörtern, Verständnis für die Notwendigkeit, Passwörter regelmäßig zuändern, und ggf. die Nutzung von Passwort-Managern.
  • Sensibilisierung für Phishing: Erkennung von potenziellenPhishing-E-Mails und Vermeidung von Betrug oder Preisgabe vonvertraulichen Informationen.
  • Compliance: Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, z.B. DSGVO undHIPAA.
  • Datenschutz: Schutz von Kundendaten oder sensiblen Unternehmens-und Mitarbeiterinformationen.
  • Bedrohungen von innen: Erkennung von internen Bedrohungen undSchwachstellen innerhalb des Unternehmens.
  • Abläufe: Verstehen der Richtlinien und Protokolle für dieReaktion auf Sicherheitsvorfälle.
  • Angemessenes Verhalten im Internet: Sichere Nutzung des Internetsinnerhalb der Systeme des Unternehmens und Erkennung von verdächtigenWebsites und Quellen.
  • Verantwortungsvoller Umgang mit E-Mails: Aufklärung derMitarbeiter über den sicheren Umgang mit E-Mails zur Vermeidung vonDatenschutzverletzungen und Hacking.
  • Gerätenutzung: Vermittlung von Best Practices zur Nutzungunternehmenseigener Geräte wie Laptops und Telefone.
  • Gerätesicherheit: Notwendigkeit zur Nutzung von VPN undAntiviren-Software zum Schutz von Unternehmensgeräten vor externenBedrohungen wie Malware.
  • Verwendung von Software: Aufklärung über zulässige Software aufUnternehmensgeräten und wo diese heruntergeladen werden kann und was zuvermeiden ist.
  • E-Mail-Gewohnheiten: Vermittlung einer verantwortungsvollenNutzung von E-Mails, einschließlich der Erkennung seriöser Absenderund der Nichtweitergabe sensibler Daten.
  • Remote-Nutzung: Schutz von Geräten und Systemen bei derFernarbeit, z.B. durch die Nutzung von VPNoder Remote-Gateways.

Ein gutes Schulungsprogramm zum Thema Cybersicherheit muss nicht nuralle oben genannten Themen abdecken, sondern sollte auch verschiedeneFormate beinhalten, die die Schulung interessant gestalten und Technikenverwenden, die das Einprägen der Schulungsinhalte erleichtern. DesWeiteren muss ein gutes Schulungsprogramm verschiedene echte Fällebehandeln, damit die Mitarbeiter den Bezug zur Realität sehen. Undschließlich sollte ein ausgewogenes Schulungsprogramm nicht nurdarlegen, worum es geht und was erlaubt ist und was nicht, sondern auch„Was-wäre-wenn“-Szenarien behandeln und vermitteln, was zu tun ist, wenneine Cybersicherheitslösung eine Bedrohung nicht erkennt und ein Angrifferfolgt. Die Festigung von Kenntnissen durch Simulationen oderspielerische Elemente ist ebenfalls sehr wichtig.

Top-Tippsfür die Cybersicherheit in Unternehmen

Ein umfassendes Verständnis von Cybersicherheit ist wichtig, doch dieImplementierung der richtigen Strategien ist mindestens genauso wichtig.Welche Strategien sollten Unternehmen also durchCybersicherheitsschulungen für Mitarbeiter vermitteln und fördern? Esgibt eine Vielzahl von Maßnahmen, die Unternehmen umsetzen können, umdie Erfolgschancen ihrer Schulungsprogramme zu erhöhen. Hier sind einigeBest Practices, die Sie beachten sollten:

  1. Verwendung starke Passwörter: Die Passworthygiene sollte einSchwerpunkt in der Sicherheitsschulung sein, und Unternehmen solltendementsprechend Regeln für starke Passwörter festlegen, dieSonderzeichen, Mindestlängen sowie Groß- und Kleinbuchstaben enthalten.Ein vom Unternehmen genehmigter Passwort-Manager kann nützlich sein, da erden Mitarbeitern helfen kann, komplexe Passwörter zu generieren, dieweniger leicht gehackt und durch Wörterbuchangriffe geknackt werdenkönnen.
  2. Multi-Faktor-Authentifizierung: Viele große Unternehmen verlangeninzwischen, dass die Benutzer eine Zwei-Faktor-Authentifizierungeinrichten, um ihre Benutzerkonten und E-Mails zu schützen. Dadurch wirdsichergestellt, dass Hacker, denen es gelingt, ein Benutzerpasswort zuknacken, wahrscheinlich trotzdem nicht auf das damit verknüpfte Kontozugreifen können, da sie nicht in der Lage wären, an das Einmalpasswortzu gelangen, das beispielsweise auf dem Mobiltelefon des Benutzersgeneriert wird.
  3. Durchführung von Angriffssimulationen: Um das Bewusstsein dafürzu schärfen, wie leicht es für Cyberkriminelle sein könnte, dieCybersicherheitsprotokolle des Unternehmens zu verletzen, kann dasIT-Team gelegentlich Phishing-Angriffe simulieren, die zeigen, wiesolche Attacken aussehen und wie die Mitarbeiter sie vermeidenkönnen.
  4. Überprüfung der Testmetriken: Nach der Durchführung vonAngriffssimulationen können die Administratoren die Ergebnissezusammenstellen und analysieren, um die Wirksamkeit derCybersicherheitsschulungen zu bewerten und Entscheidungen über etwaigeAnpassungen zu treffen.
  5. Regelmäßige Updates: Stellen Sie sicher, dass alleSoftwareprogramme stets auf dem neuesten Stand sind, damit die neuestenSicherheitspatches auf allen Systemen und Geräten des Unternehmensinstalliert werden.
  6. Risikobegrenzung: Das Security-Awareness-Schulungsprogramm desUnternehmens sollten den Mitarbeitern vermitteln, welche Daten sie imInternet teilen können und welche nicht und wie sie ihren digitalenFußabdruck minimieren können.
  7. VPN: Mitarbeiter sollten sowohl im Büro oder als auch beiFernarbeit virtuelle private Netzwerke(VPN) nutzen, um ihren Online-Datenverkehr zu verschlüsseln undsensible Daten zu schützen.
  8. Regelmäßige Datensicherung: Durch eine regelmäßige Datensicherungkann das Unternehmen gewährleisten, dass im Falle einerSicherheitsverletzung so viele Daten wie möglich wiederhergestelltwerden können.
  9. Management an Bord holen: Die Unterstützung der Führungskräftedes Unternehmens kann bei der Aufsetzung eines Schulungsprogramms zurCybersicherheit für Mitarbeiter sehr nützlich sein. So wird nicht nursichergestellt, dass für das Schulungsprogramm die erforderlichenRessourcen zur Verfügung stehen, sondern auch, dass die entsprechendenCybersicherheitsrichtlinien implementiert werden können.
  10. Regelmäßige Risikobewertungen: Die Cybersicherheit ist ständigneuen Bedrohungen ausgesetzt. Durch regelmäßige Risikobewertungen könnenpotenzielle Schwachstellen und Bedrohungen in den Systemen desUnternehmens ermittelt werden, und die Administratoren können dasSchulungsprogramm nach Bedarf anpassen.
  11. Informative, interaktive Kurse: Der durchschnittliche Mitarbeiterdenkt vielleicht nicht jeden Tag über Cybersicherheit nach und weißnicht viel über potenzielle Bedrohungen. Ein gutesSecurity-Awareness-Schulungsprogramm bietet daher einen einfachen undpraktischen Überblick über das Thema, der Mitarbeitern hilft,potenzielle Schwachstellen und Abwehrmaßnahmen zu verstehen.
  12. Aktualisierung von Richtlinien: Da die Cybersicherheit einesUnternehmens ständig neuen Schwachstellen und Bedrohungen ausgesetztist, sollten Administratoren ihre Richtlinien regelmäßig überprüfen undbei Bedarf neue Richtlinien implementieren und durchsetzen.
  13. Regelmäßige Fortbildungen: Eine Cybersicherheitsschulung istkeine Einmalveranstaltung. Mitarbeiter sollten daher regelmäßig anFortbildungen teilnehmen, damit das Thema Cybersicherheit dauerhaft inihren Köpfen bleibt und ihre Kenntnisse auf dem neuesten Standsind.
  14. Beim Onboarding beginnen: Cybersicherheitsschulungen sollten Teildes Onboarding-Prozesses sein, damit neue Mitarbeiter die Feinheiten derjeweiligen Unternehmensrichtlinien verstehen.

DieBedeutung von Cybersicherheitsschulungen

Im Kaspersky-Berichtzum Cybersicherheitsfaktor Mensch 2023 wurden die Umfrageteilnehmergefragt, in welchen Bereichen ihr Unternehmen in den nächsten 12 bis 18Monaten voraussichtlich Investitionen in die Cybersicherheit tätigenwürde. 39Prozent der Befragten gaben an, dass sie in Schulungen fürCybersicherheitsexperten investieren würden, und 38Prozent sagten, dasssie in allgemeine Mitarbeiterschulungen investieren wollen. Es ist daherwichtig zu verstehen, dass Investitionen in die Förderung derCyberkompetenz von Mitarbeitern eine notwendige Maßnahme sind, um einenumfassenden Schutz des Unternehmens zu gewährleisten. Darüber hinaus istes sehr wichtig, das richtige Schulungsprogramm zu wählen, das allenotwendigen Themen abdeckt und moderne Lernmethoden anwendet, um dasCybersicherheitsbewusstsein der Mitarbeiter nachhaltig zu verbessern.Indem alle Ebenen des Unternehmens, sogar die Führungsebene, involviertwerden und die Unterstützung des Managements eingeholt wird, kann esgelingen, eine sichere Onlineumgebung zu implementieren und zugewährleisten.

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